Nach ein paar Tagen geht es per Bus nach Chiang Rai. Auch hier bin ich schon gewesen, doch das Goldene Dreieck habe ich damals ausgelassen. Diese Gegend, wo die drei Länder Myanmar, Thailand und Laos aneinander grenzen, ist durch die lange Geschichte des Opiumanbaus bekannt geworden. Bis vor wenigen Jahren hatten die Menschen durch den Anbau von Mohn ein gutes Einkommen, das aber nach dem Verbot und den strengen Gesetzen weggebrochen ist. Die Regierung fördert deshalb unter anderem den Anbau von Früchten und Kaffee. Manche Bergbewohner betreiben aber angeblich immer noch den jetzt illegalen Anbau von Schlafmohn. Zu diesem Thema gibt es in der Grenzstadt Mae Sai ein eigenes Museum.
Auch die Siedlungen verschiedener ethnischer Gruppen wie Akha, Lahu, Karen, Lisu und Mein die hier auf einem großen Gelände verstreut sind, schaue ich mir an. Natürlich ist hier alles sehr auf Touristenbesuche und den Verkauf von Souvenirs ausgerichtet. Einblick in den Alltag oder die Lebensbedingungen bekommt man so nicht mit. Mit einer der Longneck-Frauen (Karen) habe ich mich ein wenig unterhalten. Einen kleinen Schal kann sie an einem Tag fertigstellen. Dieser Schal wird dann für 2,50 Euro zum Verkauf angeboten. Den Stundenlohn kann man sich jetzt ungefähr ausrechnen. Bei solchen Zahlen darf man allerdings nicht unsere Maßstäbe anlegen und wenn sich das ganze nicht doch lohnen würde, säßen die Frauen wohl kaum den ganzen Tag am Webstuhl. Auch durch kleine musikalische Darbietungen oder Tänze kommt etwas Geld in Form von Spenden in die Kasse.