Baseri

Am 6. Februar morgens um sechs Uhr ist es so weit. Wir, der Fahrer, Ramesh und ich, starten mit dem bereits mit den Schultischen beladenen Lastwagen Richtung Baseri. Der Verkehr hält sich noch in Grenzen und so lassen wir Kathmandu schnell hinter uns. Zunächst empfinde ich die Fahrt noch recht angenehm, Kniefreiheit ist gegeben und der Sitz ist ok. Doch als Straße jetzt etwas freier ist und der Fahrer in den Bereich um die 60 km/h kommt, gebärdet sich der Truck wie eine Waschmaschine im Schleudergang und gibt auch entsprechende Geräusche von sich. Das ist aber erst der Anfang denn ab Dhading ist es vorbei mit geteerten Straßen. Ich werde nie mehr über unbequeme nepalesische Busse jammern, denn jetzt weiß ich, es geht noch schlimmer, nämlich in einem Truck der ganz offensichtlich keinerlei Federung mehr hat. Aber nach neun Stunden ist auch diese Fahrt vorbei und kaum dass wir in Baseri oberhalb der Schule den Lastwagen abgestellt haben, tauchen die ersten Lehrer mit dem Schulleiter auf, gefolgt von einer Gruppe von Schülern. Die machen sich dann auch gleich mit Feuereifer daran, die Tische in die Schule zu tragen. Der Schulleiter bedankt sich überschwänglich für die Möbel und ich möchte den Dank an alle Spender weiter geben.


Der folgende Tag beginnt mit heftigem Regen am frühen Morgen, der den ganzen Tag anhält und die Wetterprognose für die folgenden Tage sieht nicht gut aus. Überraschenderweise gibt es dann aber einen schönen sonnigen Tag und Schüler sowie Lehrer sind glücklich, denn sie können einen Quizwettbewerb mit der Nachbarschule von Budhatum im Freien abhalten. Doch schon am Abend setzen wieder Gewitter ein und der Regen dauert an. Ramesh wollte in Baseri eigentlich einige Dinge für einen geplanten Hausbau erledigen, doch der Regen macht ihm einen Strich durch die Rechnung und so beschließen wir am folgenden Morgen ins Tal zu laufen um nach Kathmandu zu fahren. Die Straßen auf denen wir nach Baseri gekommen sind waren eh schon in grenzwertigem Zustand und jetzt bei Regen gibt es für kein Fahrzeug ein Durchkommen. Bei leichtem Regen erreichen wir dann um halb sieben nach einstündigm Fußmarsch das Dorf Arkhet im Tal gerade noch vor erneut einsetzendem Gewitterschauer. Die 160 km bis Kathmandu sind auf der ersten Hälfte wieder einmal ziemlich spektakulär. Der Regen hat die ansonsten staubige Schotterstraße in eine streckenweise knietiefe Schlammpiste verwandelt auf der nur wenige Lkws und lokale Busse unterwegs sind. Trotz manch kritischer Stellen bleibt der Bus nie stecken und nach 10 Stunden sind wir am Ziel. Ich freue mich auf eine heiße Dusche und dann ein weiches Bett.