So hat es angefangen

Bei meinem letzten Aufenthalt in Nepal ist in mir schon der Gedanke gewachsen, irgendwann noch einmal hierher zu reisen. Aber zunächst standen andere Ziele ganz oben auf meiner Liste, Südamerika zum Beispiel. 

Im Yosemite N.P. habe ich 2013 Bernardo und Davi aus Brasilen kennengelernt und mit ihnen einige Zeit verbracht. Mit Davi, der als Bergführer und Guide in ganz Südamerika unterwegs ist, schien sich die Gelegenheit zu bieten hier etwas zu unternehmen. Ohne jegliche Sprachkenntnisse möchte ich nicht unbedingt allein durch Südamerika touren. Am 22. November 2014 jedoch starb Davi als er beim Klettern von einem Bienenschwarm angegriffen wurde und so bleiben nur die Erinnerungen an Yosemite und San Francisco und der Traum von Südamerika.

Auch mein nächster Plan, zusammen mit Soon Jae, mit dem ich die Mont Blanc Umrundung gemacht habe, in den kanadischen Rockies zu wandern, löste sich in Luft auf, da Soon Jae seit einem halben Jahr in der Versenkung verschwunden ist und auch ein gemeinsamer Freund aus den Staaten ihn bisher nicht ausfindig machen konnte.

Und damit kam der Gedanke an Nepal wieder ins Spiel, doch als dann im April und Mai die Bilder und Nachrichten von dem schrecklichen Erdbeben durch die Presse gingen, bin ich von diesem Plan zunächst mal abgerückt. Doch im Laufe der Zeit wuchs dafür eine andere Idee. Geldspenden bei Katastrophen sind sicherlich gut und wichtig, doch ich hätte ja jetzt die Zeit und könnte vielleicht auch mal was Praktisches machen und irgendwie beim Wiederaufbau dort behilflich sein. 

Nach vielen e-Mails und Recherchen im Internet haben sich zwei Projekte bzw. Dörfer herauskristallisiert, in denen ich voraussichtlich hauptsächlich als Englischlehrer tätig sein werde. 


Baseri ist eine abgelegene Gemeinde mit 6000 Einwohnern rund 140 Kilometer nordwestlich von Kathmandu in den Bergen. Bei meiner Trekkingtour 2012 hat mich Krishna als Guide begleitet und sowohl er als auch sein Chef Ramesh kommen aus dieser Gegend. Ramesh hat auch meinen jetzigen Aufenthalt in Baseri vermittelt. Er leitet die Trekkingagentur Nepalmountaintrekkers und so weiß er um die Wichtigkeit von guten Englischkenntnissen in diesem vom Tourismus lebenden Land. Also hat er mich gleich an seine ehemalige Schule vermittelt.


Bhimkhori liegt ca. 70 Kilometersüdöstlich von Kathmandu und hat rund 4000 Einwohner. Bei meiner Internetsuche bin ich zufällig auf die Seite www.nepalmyhome.com gestoßen. Dieter Schaldach aus Köln beschreibt hier wie er schon seit vielen Jahren den Ort mit Hilfe von Spenden finanziell unterstützt. Unter anderem kümmert er sich auch um die Schule und versucht hier immer wieder freiwillige Lehrkräfe zu finden.