1. Am 8. Januar komme ich in Chiang Mai an. Ich habe nicht vor länger hier zu bleiben, da ich bei meinem letzten Aufenthalt hier einige Kilometer mit dem Rad durch dieStadt gestrampelt bin und zusammen mit Thuy Bich sicher auch alle Tempel besichtigt habe. Ich treffe aber alte Bekannte aus Kathmandu. Petra, die vor zwei Jahren das Hotel geleitet hat in dem ich damals gewohnt habe und Rosan ihren Mitarbeiter. Rosan studiert inzwischen hier und Petra verbringt einfach die kalte Jahreszeit Nepals lieber in der Wärme Thailands. Den Markt am Samstag lasse ich mir nicht entgehen, einmal gibt es immer viel zu schauen und natürlich auch jede Menge Leckereien und auch einen Tempel etwas außerhalb schaue ich mir noch an.

Nach ein paar Tagen geht es per Bus nach Chiang Rai. Auch hier bin ich schon gewesen, doch das Goldene Dreieck habe ich damals ausgelassen. Diese Gegend, wo die drei Länder Myanmar, Thailand und Laos aneinander grenzen, ist durch die lange Geschichte des Opiumanbaus bekannt geworden. Bis vor wenigen Jahren hatten die Menschen durch den Anbau von Mohn ein gutes Einkommen, das aber nach dem Verbot und den strengen Gesetzen weggebrochen ist. Die Regierung fördert deshalb unter anderem den Anbau von Früchten und Kaffee. Manche Bergbewohner betreiben aber angeblich immer noch den jetzt illegalen Anbau von Schlafmohn. Zu diesem Thema gibt es in der Grenzstadt Mae Sai ein eigenes Museum.

Auch die Siedlungen verschiedener ethnischer Gruppen wie Akha, Lahu, Karen, Lisu und Mein die hier auf einem großen Gelände verstreut sind, schaue ich mir an. Natürlich ist hier alles sehr auf Touristenbesuche und den Verkauf von Souvenirs ausgerichtet. Einblick in den Alltag oder die Lebensbedingungen bekommt man so nicht mit. Mit einer der Longneck-Frauen (Karen) habe ich mich ein wenig unterhalten. Einen kleinen Schal kann sie an einem Tag fertigstellen. Dieser Schal wird dann für 2,50 Euro zum Verkauf angeboten. Den  Stundenlohn kann man sich jetzt ungefähr ausrechnen. Bei solchen Zahlen darf man allerdings nicht unsere Maßstäbe anlegen und wenn sich das ganze nicht doch lohnen würde, säßen die Frauen wohl kaum den ganzen Tag am Webstuhl. Auch durch kleine musikalische Darbietungen oder Tänze kommt etwas Geld in Form von Spenden in die Kasse.

Bevor ich nach Laos weiterreise, gönne ich mir noch drei Tage Auszeit im "Bamboo Nest", das etwa 20 km außerhalb von Chiang Rai in den Bergen liegt. Auch das kenne ich von meiner letzten Reise und hier gibt es  keine Telefonverbindung und kein Internet. Dafür kann man schöne Spaziergänge machen oder einfach in der Hängematte die Ruhe genießen. Schön!